Vor einer Zahnsanierung sollte immer eine gründliche Voruntersuchung stehen. Diese beinhaltet neben der Untersuchung der Zähne und der Maulhöhle auch eine Untersuchung auf Narkosefähigkeit des Tieres. Dazu wird eine allgemeine Untersuchung und bei älteren Tieren eine Untersuchung des Herzens bzw. eine Blutuntersuchung durchgeführt.
Zu diesen Voruntersuchungen sollte ein separater Termin vereinbart werden.
Eine antibiotische Vor- und Nachbehandlung ist nur in Ausnahmefällen (hochgradige, entzündliche Veränderungen) nötig.
Vor einer Narkose muss der Patient nüchtern sein, um das Narkoserisiko so gering wie möglich zu halten. Der Patient sollte 12 Stunden vor dem Eingriff nichts fressen. Wasser ist erlaubt, um das Austrocknen des Körpers zu verhindern und den Kreislauf zu stabilisieren.
Unmittelbar vor der Narkose wird das Tier noch einmal auf seine Narkosefähigkeit untersucht.
Der Zahnstein wird mittels eines Ultraschallgerätes, wie Sie es auch aus der Humanmedizin kennen, entfernt. Da das Tier dabei ruhig liegen muss und es das Ultraschallgeräusch wach nicht tolerieren würde, muss eine Narkose durchgeführt werden.
Die Zahnsteinentfernung ist Teil der professionellen Zahnreinigung.
Einer Zahnsteinentfernung sollte sich immer eine Politur des Zahnschmelzes anschließen, um die durch Hand- und Ultraschallinstrumente verursachte Aufrauung wieder einzuebnen. Diese Aufrau-ungen würden neuem Zahnbelag günstigere Anheftungsmöglichkeiten bieten.
Im Zuge einer Behandlung kann es notwendig erscheinen das totale Gebiß oder einzelne Zähne zu röntgen um Zustand und Unversehrtheit von Krone, Wurzel und Knochen feststellen zu können. Dies ist mitlerweile mit hochauflösenden Sensoren im digitalen Verfahren möglich.
Bei der Entfernung (Extraktion) eines Zahnes muss man zwischen ein- und mehrwurzligen Zähnen unterscheiden. Die Schneide- und Eckzähne der Fleischfresser sind in der Regel einwurzlig, die Backenzähne haben zwei oder sogar drei Wurzeln. Da bei den mehrwurzligen Zähnen die Wurzeln in entgegengesetzte Richtungen wachsen, lässt sich ein solcher Zahn nicht im Ganzen entfernen, da sonst die Gefahr besteht, dass eine Wurzel abbricht und im Kiefer verbleibt. Dies kann zu schweren Entzündungen führen. Daher zerteilt man einen mehrwurzligen Zahn, um eine komplette Entfernung des Zahnes mit seinen Wurzeln zu ermöglichen. Einwurzelige Zähne entfernt man in der Regel in einem Stück.